Die
Backwaters, Varkala und Madurai
nach
einer längeren Schreibpause melde ich mich nun wieder, um meinen
Urlaubsbericht abzuschließen. Unser Arbeitsalltag ist längst
zurückgekehrt und ich genieße die letzten 35 Tage bis zu meiner
Rückkehr!
Die
letzten Wochen kränkelten Eyla und ich ein bisschen, auf Grund einer
Racheninfektion, ich holte mir eine kleine Lebensmittelvergiftung,
bekam Bronchitis und es fiel zu alle dem noch ein Topf voll kochend
heißem Wasser auf meine Füße, als ich gerade in meiner
Mittagspause waschen wollte.
Trotzdem
gilt es die letzten Wochen sinnvoll zu füllen. Heute gehen wir zur
Polizeistation in Mayiladuthurai, um uns unseren Aufenthalt
bescheinigen zu lassen. Danach folgen noch mindestens zwei Besuche
bei der zweistündig entfernten Polizeistation in unserer
Distrikthauptstadt Nagappattinam.
So
viel erstmal zur aktuellen Lage. Ich bemühe mich in kürze auch noch
ein aktuelles Update zu meiner Arbeit zu machen.
05.01.2015
Wir
schaffen es tatsächlich um halb acht fertig zu sein, um zum
Fähranleger zu gehen. Wir ergattern uns einen Sitzplatz und lassen
uns zu einer Wasserhaltestelle fahren, von wo aus wir mit unserem
gemieteten kleinen Bott weiterfahren. Davor gibt es aber erstmal
Frühstück bei einer einheimischen Familie. Idly mit vielen
verschiedenen Chutneys. Auch wenn ich sonst nicht so der
Reisfladen Esser bin, schmecken sie mir dort überraschend gut. Wir
sind nicht die einzigen am Essenstisch. Wir fahren in einer Gruppe
von 15 Leuten mit jeweils vier Kleinbooten über die Wasserstraßen.
Es sind deutsche Studenten dabei, ein Schwede und ein paar
Australier. Nach dem Frühstück geht es dann richtig los. Jedes Boot
hat einen Steuerer, der gleichzeitig paddelt.
Wir
lassen es uns aber nicht nehmen, ganz vorne auf der Bank zu sitzen
und mit zu paddeln. Bei einem kurzen Zwischenstopp trinken wir
Kokosnusswasser (Ja, genau Kokosmilch gibt es nicht in einer
Kokosnuss und so süß wie Bounty schmeckt das Wasser schon gar
nicht, soll aber sehr gesund sein). Wir lassen uns mal durch größere,
mal durch kleinere Wasserstraßen treiben. Halten eine Hand ins
angenehm warme Wasser, sehen Fischer beim Netz auswerfen zu, eine
Grundschule direkt am Wasser, Frauen beim zubereiten des Fischs für
das Mittagessen, Frauen beim waschen und Männer, Frauen und Kinder
beim baden. Die Palmen spiegeln sich im Wasser und man hört nur die
Vögel zwitschern. Diese Ruhe habe ich schon lange vermisst und es
ist entspannend durch die kleinen Straßen zu fahren. Nach circa drei
Stunden Fahrzeit gibt es Mittagessen bei der gleichen Familie. Auf
dem Weg zurück zur Bootshaltestelle, gehen wir noch an weiten
Feldern mit unverschämt grünem Reis entlang.
Wer
nach Indien reist und sich in der Nähe von Allepey oder Kochi
aufhält, dem empfehle ich auf jeden Fall eine Bootstour durch die
Backwaters. Man kann sich auch Hausboote mieten, doch die sind meist
so riesig, dass sie das Landschaftsbild ziemlich zerstören und durch
deren Abgase die Natur mehr und mehr zerstört wird.
06.
01. 2015
Am
nächsten Tag brechen wir zu unserem letzten richtigen Reiseziel auf.
Wir fahren mit dem Bus ins vier Stunden entfernte Varkala. Vom
Busbahnhof nehmen wir eine Autorikscha zu unserer Unterkunft. Es gibt
leichte Schwierigkeiten, weil es ein South- und ein Northcliff gibt
und bei beiden jeweils ein bamboo villlage. Wie es das Schicksal will,
fahren wir natürlich erst zum falschen und finden dann nach längerem
suchen unsere gebuchte Unterkunft.
Wir
beziehen zwei nette Zimmer und gehen direkt zum Strand. Auf der
Strandpromenade reit sich ein netter Tourishop neben dem anderen und
wir gehen zig mal auf und ab und irgendwer von uns nimmt immer eine
Kleinigkeit mit. Wir essen in einem der netten Restaurants mit
Meerblick zum Abend. Ana, Gesa und David suchen sich sogar einen
gekühlten frischen Fisch aus und lassen ihn sich zubereiten. Danach
verbringen wir noch unseren letzten gemeinsamen Abend am Strand. Was
für ein Zufall, dass Eyla und Lauritz in der gleichen Unterkunft wie
wir gelandet sind!
Unser Zimmer |
der Strand |
07.01.2015
Heute fliegen David und
Lauritz am Vormittag zurück nach Chennai und wir gehen nochmals in
alle Shops. Wir können allerdings nur eher gucken statt kaufen, weil
wir zuvor zur Bank müssen, Leider ist die Bank ziemlich weit weg
und als wir ankommen, haben wir ein kleines Problem. Eyla kann schon
seit ein paar Tagen kein Geld mehr abheben und ich auf einmal auch
nicht mehr und ich habe seit dem Frühstück keinen Rupie mehr in der
Tasche. Zum Glück funktioniert Anas Karte und sie kann uns Geld
leihen. Kleiner Tipp für zukünftige Indien-Traveller: bei der
syrischen Bank kann man mit einer DKB-Karte kein Geld abheben! Nur
blöd, dass dies die einzige Bank in dem Ort war und kein Hotel einem
Bargeld gibt.
Ana und ich gönnen uns noch eine
ayurvedische Massage in unserer Unterkunft und nach einer leckeren
Lasagne zum Mittag machen wir uns langsam fertig, um zum Bahnhof zu
kommen. Wir kaufen uns ein paar Snacks für die Nachtzug fahrt nach
Madurai. Ich habe diesmal ganz unten auf der Bank geschlafen. Es
regnet rein (das Fenster lässt sich nicht schließen). Die Nacht ist
unentspannter als die erste nach Coimbatore, weil mich diesmal die
Mücken trotz Odomos zerstechen
08. 01.
2015
Früh morgens erreichen wir relativ
erschöpft unsere Zwischenstation Madurai. Unser Gepäck können wir
netterweise in der Unterkunft der YMCA-Mädels lassen. Wenn ihr das
lest: vielen Dank nochmal dafür :). Wir gucken uns die riesige
Tempelanlage an, für die die Stadt so berühmt ist und gehen
anschließend auf den Tempelmarkt, der uns schon beim Zwischenseminar
wärmstens empfohlen wurde. Ich schlage auch gleich zu und kaufe
viele Beutel und andere Mitbringsel. Mein Rucksack geht nun kaum mehr
zu. Zügig fahren wir nach dem Mittagessen zum Townbusstand und
erwischen noch einen Bus nach Chidambaram. Das umsteigen dort, dauert
allerdings ein bisschen länger, weil man uns wegen unserer Rucksäcke
erst nicht in den Bus lassen will. Schließlich haben wir doch einen
Sitzplatz und der Bus rollt nach einer halben Stunde an. Gegen 22 Uhr
erreichen wir müde aber zufrieden den Compound.
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